So begann es
1839 begann Lehrer Johann Hubert Lützenkirchen den Unterricht in der neu erbauten Schule zu Immigrath und Richrath – dem heutigen Jugendheim hinter der St. Josef-Kirche. Die Schülerzahl wuchs rasch und schon 1847 wurde die Erweiterung der Schule geplant. Aber erst im März 1852 verlangte der zuständige Landrat das notwendige Zahlenmaterial für den dringenden Anbau einer geräumigen zweiten Klasse an den nördlichen Giebel des Gebäudes. Eine Statistik aus dem Jahr 1854 zeigt, dass bereits damals 178 Kinder das einstöckige Schulhaus besuchten. Am 27. April 1855 fand die Grundsteinlegung zum Schulanbau statt; die Kosten betrugen 1049 Taler, 1 Silbergroschen und 10 Pfennige.
Eine große Erweiterung wird nötig
Kaum 20 Jahre nach dieser ersten Schulerweiterung schrieb der Schulinspektor in seinem Revisionsbericht von 1874: „Der Raum ist nicht ausreichend für die große Schülerzahl; die vorhandenen Schüler müssen dichtgedrängt sitzen. Das Schreiben ist alsdann nicht möglich.“
Eine abermalige Erweiterung und Renovierung war unausweichlich, zumal der Schulinspektor auch von einer baldigen Einrichtung einer dritten Klasse gesprochen hatte.
1875 wurde das bisherige Schulgebäude aufgestockt, es kamen vier große Klassenräume und ausreichend viele Lehrerwohnungen dazu. Das Schulhaus hinter der jetzigen Kirche St. Josef erhielt nun das Aussehen, das es bis heute hat: Ein gestreckter zweistöckiger Ziegelbau mit Eingang an der Vorderfront und einem Treppenhausaufgang am nördlichen Giebel.
Ein historisches Treffen
Genau in diesem Gebäude fand eines der für die Kirchengemeinde St. Josef wichtigsten Treffen Langenfelder Christen statt:
Am 2. Februar 1880 stellten einige Interessenten ein Bittgesuch an den Kirchenvorstand in Richrath zur Errichtung eines eigenen Kirchensystems in Immigrath, was dieser am 8. März desselben Jahres abschlägig beschied.
Die Immigrather gaben sich damit jedoch nicht zufrieden und beriefen die Katholiken Immigraths am 11. 04. 1880 zu einer Versammlung in die kath. Schule Immigrath. Einberufer waren die Herren Anton Hackenbroich, Caspar Süß, Peter Wiedenbrück, Hermann Wilken und Wilhelm Wimmer. Das große Klassenzimmer war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Danach erreichten die Immigrather ihr Ziel, denn schon sechs Jahre später war die Grundsteinlegung der Hilfskirche zu Immigrath.
Die Schule wird Pfarreigebäude
Die Räume der Schule reichten 1914/1915 nicht mehr aus. Die Gemeinde ließ ein neues Schulgebäude errichten. Die Pfarre erwarb die alten Schulgebäude und richtete sie als Dienstwohnungen für die Kapläne, den Küster und als Versammlungsräume für die kirchlichen Vereine ein. Außerdem waren sie lange Zeit Aufenthalt des Kinderhortes. Der Kaufpreis betrug 27.500,- Mark, wozu noch größere Auslagen für Umbauten und Instandsetzung kamen. Gemeinderat und kirchliche Behörde genehmigten den Kauf.
Das Jugendheim entsteht
1989 wurde die alte Schule komplett renoviert und dient seitdem der Pfarrei St. Josef für vielfältige Zwecke als Jugendheim.